Deutschkurs in Valmadrera, ein Erfahrungsbericht

Nachdem uns die Bürgermeisterin von Valmadrera, Donatella Crippa, letztes Jahr am Ende der Mini-Deutschkurse für Erwachsene und an der Scuola Media mit den Worten „Please come again!“ verabschiedet hatte, machten wir uns Ende April wiederum auf den Weg in den Süden, um jeweils abwechselnd einen Deutschkurs für Schüler der „CFP Aldo Moro“ und der „Scuola Media“ abzuhalten.

Zur Eingewöhnung in der Lombardei unternahmen wir am 1. Mai bei Bilderbuchwetter mit meiner italienischen Kollegin von der „Scuola Media“, Fiorenza Pelucchi, und ihrem Ehemann Guiseppe eine gemäßigte Bergwanderung an den Hängen des Monte Barro, wo unserem Gefühl nach außer uns auch halb Italien mit Kind und Kegel unterwegs war.

Am Donnerstag, dem 2. Mai, begann dann nach einem herzlichen Empfang durch die Schulleitung und die italienischen Kolleginnen und Kollegen mit einem leckeren Mittagessen und den ersten zwei Schulstunden an der CFP Aldo Moro der Ernst des Lebens. Erfreulicherweise bestand meine Klasse nicht nur aus 23 Schülern und –innen des 3. Jahrgangs der Köche und Serviceeleven, sondern auch drei weibliche Lehrkräfte zeigten Interesse daran, ihre Kenntnisse in Deutsch aufzufrischen, bzw. neue Kenntnisse zu erwerben. Dank des sehr auf die Realität bezogenen Unterrichtsstoffes (Geschirr, Besteck, einige Zahlen) erwies sich das Unterrichten als entspannte, vergnügliche Angelegenheit, obwohl die italienischen Jugendlichen im fortgeschrittenen Teenageralter wie ihre deutschen Altersgenossen ein recht munteres Völkchen waren.

Da zeigten sich tags darauf die 20 noch jüngeren Kursteilnehmer an der Scuola Media schon viel schüchterner, aber ich denke, das wird sich, bis sie zum Schüleraustausch mit dem NKG nach Weißenhorn kommen, noch ändern. Schließlich war ja auch der Unterricht für sie ein wenig anspruchsvoller und damit anstrengender.

Das Wochenende wollten wir eigentlich für vergnügliche Frischluftaktionen nützen, aber Regen und Sturm hatten was dagegen, und so begnügten wir uns mit einem Besuch im Seidenmuseum von Garlate.

In der darauf folgenden Woche waren die Nachmittage überwiegend mit Unterricht an den beiden Schulen ausgefüllt.              Eine Einladung zu einem köstlichen Abendessen bei Küchenchef Giovanni Cantoni in Vassena konnten wir mit einem Bummel durch Bellagio verbinden. Bei diesem Essen zeigte sich, dass man sich auch ohne große Sprachkenntnisse (Giovannin spricht kein Deutsch und mein Italienisch ist eher spärlich) durchaus gut unterhalten kann!  Mit Freitag endete dann schon der viertägige Kurs an der „Scuola Media“. Gegen Ende des Unterrichts erschien Rafaella Brioni und verabschiedete uns, anschließend waren wir mit Fiorenza zusammen aufs Rathaus zur offiziellen Verabschiedung durch Donatella Crippa bestellt.

Nach einem regnerischen Wochende, an dem wir uns lieber nicht zu weit von unserem Campingplatz in Civate-Isella entfernten und so wenigstens den Ort Civate näher kennenlernten, brach am Montag unser letzter Unterrichtstag bei „CFP Aldo Moro“ an. Auf eine ausgiebige Wiederholung des recht limitierten Küchenvokabulars sowie Floskeltraining (Bitte geben Sie mir … ! Dankeschön!) folgte das obligatorische Gruppenfoto

Nachdem sich die Schüler mit „Auf Wiedersehen“ verabschiedet hatten, mussten auch wir Erwachsenen uns trennen, aber bis September dauert es ja nicht mehr lange und da werden wir einander zumindest teilweise wieder treffen. Außerdem werden Patrizia Parolini und ich noch vor Ende des italienischen Schuljahres regen E-Mail-Kontakt wegen der Vorbereitungen für die „Serata Italiana“ und die Markthütte haben.